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Die beste Sprache ist eine gemeinsame Sprache

Wie ticken die jüngeren Generationen? Diese Frage beschäftigt heute Unternehmer:innen. Die Meinungen in den sozialen Medien sind geteilt, ob die Generation Z nun die engagierteste oder faulste Generation ist. Zusammen mit Mirko Kruschinski (Fox Coaching) möchten wir herausfinden, welche Wege es gibt, um ein gemeinsames Verständnis zu erreichen.

Mirko Kruschinski stammt aus einfachen Verhältnissen und musste schon in jungen Jahren lernen, selbständig für sich und seine Familie zu sorgen. Damals empfand er es als besonders wertvoll, erfahrene Personen wie ältere Mitschüler, Gruppenleiter oder andere Vorbilder an seiner Seite zu haben, zu denen er aufblicken konnte. Als er an dem Punkt angelangt war, an dem er etwas zurückgeben konnte, startete er vor 20 Jahren seine Selbständigkeit, 10 Jahre später seine politische Karriere und vor einem halben Jahr Fox Coaching.

„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

Dieses Zitat stammt von dem Fuchs aus „Der kleine Prinz“ und diente als Inspiration für die Namensgebung. „Zuhören ist die wichtigste Fähigkeit“, sagt Mirko, „gleich danach kommt die Kommunikation.“ Dabei ist es besonders wichtig, hinter die Fassade zu schauen und sich auf Augenhöhe zu begegnen. Immer wenn Menschen aufeinandertreffen, treffen auch unterschiedliche Erzählungen und Erfahrungen aufeinander. Mit zunehmender Unternehmensgröße werden auch die Interessen, Meinungen und Aufgaben der Mitarbeitenden vielfältiger. Dadurch entstehen gelegentlich kleinere und größere Konflikte, die nach Lösungen suchen. „Es ist manchmal wie eine Kiste voller Ladekabel“, sagt er im Gespräch, „unsere Aufgabe ist es, das Ganze zu entwirren und zuzuordnen.“ Hierbei können beispielsweise Persönlichkeitsanalyse-Tools wie DISG helfen, die Mirko in den Coachings oft empfiehlt. Damit lassen sich bereits erste Eindrücke gewinnen, und die Menschen lernen sich besser kennen. Dadurch fällt es auch leichter, Teams entsprechend den Talenten der Mitarbeiter aufzubauen.

Worauf es bei einer gemeinsamen Sprache ankommt

Dabei ist es entscheidend, dass Führungskräfte lernen, die Sprache zu verstehen, so teilt uns Mirko weiter im Gespräch mit. Die Angebote von Beratungsfirmen sind vielfältig. Viele Unternehmen versuchen herauszufinden, wie junge Menschen arbeiten möchten. Remote Work? Teamveranstaltungen? 4-Tage-Woche? Dies sind Begriffe, die in diesem Zusammenhang häufig auftauchen, wenn nach dem „Großen und Ganzen“ gesucht wird. Laut Mirko wird hier oft gerne mit Methoden und Schablonen gearbeitet, was einer der Gründe dafür ist, dass viele das noch nicht allgemein sehen und noch nicht erkennen, dass beispielsweise die Generation Z und die Millennials unterschiedliche Bedürfnisse haben, obwohl beide „jung“ sind. „Es gibt eben nicht den einen jungen Menschen“, erklärt er weiter, „sondern es muss individuell auf jede einzelne Person gehört werden“. Seine größte Inspiration hierbei ist seine eigene Tochter. Das genaue Zuhören und der Austausch mit ihr haben ihm besonders gezeigt, dass diese Generation alles andere als „verloren“ ist, sondern engagiert und sich ihrer Werte bewusst ist. Ein weiterer Vorteil ist vermutlich auch, dass Mirko selbst zur älteren Generation gehört und somit den Führungskräften empathisch auf Augenhöhe begegnen kann.

Vom Schnitzel zur Silent Disco

Eine Geschichte, an die er gerne zurückdenkt, ist die eines mittelständischen Unternehmens, das aktuell 20 Auszubildende beschäftigte und zum wöchentlichen Schnitzelessen einlud. Die Herausforderung hierbei: Nach und nach gingen die Bewerbungen der Auszubildenden zurück. Obwohl das Schnitzelessen seit 20 Jahren eine Tradition im Unternehmen war, hatte sich eine Sache geändert: Ein Großteil der Auszubildenden war vegetarisch oder vegan. Im ersten Schritt gingen die Führungskräfte gemeinsam mit den Auszubildenden in den Dialog und entwickelten ein Konzept. Die Events wurden nun quartalsweise veranstaltet, und mit dem gesparten Geld durften die jungen Mitarbeitenden planen. Das Ergebnis war eine Silent Disco mit Cocktailbar und Gesprächsecken, bei der auch Freunde und Familie teilnehmen konnten. Dadurch stiegen auch wieder die Bewerbungen für Ausbildungsplätze. „Nur weil es vor 20 Jahren das Beste war, was es geben konnte“, sagt Mirko, „muss gut gemeint nicht gleich gut gemacht heißen“. Sein Lieblingszitat zu diesem Thema stammt von George B. Shaw: „Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider. Er nimmt jedes Mal neu Maß, wenn er mich trifft, während alle anderen immer die alten Maßstäbe anlegen und denken, sie passen auch heute noch.“

Für alle, die jetzt starten

Es gibt viele Möglichkeiten, wie wir als Menschen und Unternehmen lernen können, eine gemeinsame Sprache zu sprechen. Ein erster Schritt kann ein gemeinsames Gespräch mit den Mitarbeitenden sein oder regelmäßige Feedbackrunden. Mirko empfiehlt unter anderem die Option eines anonymen Briefkastens. Hierbei haben alle die Möglichkeit, sich ohne Furcht zu äußern. „Besonders wichtig ist, dass nicht nur die Auszubildenden kritisch hinterfragt werden, sondern vor allem auch wir selbst“, sagt Kruschinski. Für alle, die darüber nachdenken, eine Ausbildung als Coach zu beginnen, rät er vor allem dazu, das theoretisch erarbeitete Thema mit praktischer Erfahrung zu verbinden. Denn erst wenn man es selbst durchlebt hat, kann man anderen wirklich helfen.

Ähnlich wie beim Turmbau von Babel sehen wir, welche Vorteile die gemeinsame Kommunikation bringt oder welche Nachteile wir erleben, wenn wir nur mutmaßen und eine “andere Sprache sprechen”. Dabei scheint es immer wichtiger zu werden, den Menschen individuell zuzuhören und gemeinsam Lösungen zu finden.

Wir danken Mirko Kruschinski für seine Zeit und Erfahrung und vor allem dafür, dass er sie für Experten Exklusiv mit uns geteilt hat.

Wer Mirko weiter verfolgen möchte:

LinkedIn: https://de.linkedin.com/in/mirko-kruschinski-221929248

Dustin weiß immer ganz genau, wie man aus einer Geschichte eine spannende Story macht, die sowohl in der Presse als auch auf Social gut ankommt.

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