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Die zweite Chance auf Leben

„Ich hatte die erschreckende Befürchtung, die kommenden Jahre nicht mehr erleben zu dürfen. Mit den alltäglichen Strukturen die ich mir in den folgenden Jahren aufbaute, wollte ich nicht mehr nur überleben, sondern das Beste vom Leben.” Diesen Einblick teilte Michelle Schneider, selbstständige Coachin und Gründerin von Lifechange, bei einem Rückblick auf das Jahr 2004.

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Trigger-Warnung: Interview thematisiert Berichte über Gewalt und Drogen

Strukturen für ein glückliches Leben

Nach dreizehn Jahren Heroinabhängigkeit und Erfahrungen von körperlicher Gewalt leiteten  eine Entgiftung, Therapie und Termine zur Nachsorge den Weg ihrer Heilung ein. Hingegen sicherten ausgewählte Strukturen ihren langfristigen Erfolg. Erfahrungen, die sie auf dieser Reise sammeln durfte, teilt sie heute mit Mentees und zeigt ihnen Wege in ein wohltuendes Leben.

Mit ihrem Coachingangebot erfüllte sich der Lebenswunsch einer professionellen Zusammenarbeit mit Menschen, die “unsere Welt mit innovativen Ideen, Energie und Leistung prägen”. Seit nunmehr zehn Jahren begegnet sie ihren Mentees, unter diesen erfolgreiche Unternehmer:innen und Gründerpaare, auf freundschaftlicher Ebene. “Ich möchte den Erfolg meiner Kund:innen sehen und am Ende wissen, dass sie in einem Leben angekommen sind, das sie mit Glück erfüllt, genau wie ich vor vielen Jahren.“

Wenn Strukturen fehlen

Eine Aufgabe, die jede:r ihrer Mentees auszeichnet, ist das Tragen großer Verantwortung für eine Variation von Lebensbereichen. Täglich investieren diese Energie in den Erfolg ihres Unternehmens, die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter:innen, sowie in familiäre und persönliche Angelegenheiten. Die Expertin für Persönlichkeitsentwicklung erklärt uns, dass manche dieser Menschen, in eine Art „Funktionsmodus“ wechseln, um den Fokus für anstehende Ziele zu behalten und Kraft für die Bewältigung schwieriger Aufgaben aufzubringen. Ihr tägliches Handeln lasse sich dann als eine Art Suchtverhalten beschreiben, in welchem Zeit mit der Familie und Freunden sowie für das eigene Wohlbefinden gekürzt und in das Bewältigen unternehmerischer Aufgaben gelenkt wird. Langfristig kann dies aber dazu führen, dass unser Körper leidet. Wie bereits unsere Vorfahren, sind wir von der Zugehörigkeit zu einer Gruppe und der Liebe unserer engsten Kreise abhängig. Verzichten wir auf diese essentiellen Momente oder sorgen nicht für Erholung, können wir unzufrieden, einsam und krank werden. So berichten auch Michelle‘s Mentees von plötzlich auftretenden physischen Beschwerden. 

Einblicke in die Arbeit einer Mentaltrainerin 

Selbstständigkeit im Beruf assoziieren wir häufig mit der Flexibilität, Arbeitszeiten frei zu wählen. Die Arbeit der Persönlichkeitscoachin beginnt jedoch häufig erst, wenn Kund:innen, am Abend zur Ruhe kommen. Telefonate zu späten Zeiten drehen sich dann um spontan auftretende körperliche Symptome und den Umgang mit Stress. In diesen ad hoc Sitzungen, teilt Michelle unter anderem quick-hacks, um Symptome direkt zu minimieren. Um diese und weitere Beschwerden langfristig anzugehen, analysiert die Mentaltrainerin Lebensumstände und tägliche Verhaltensmuster ihrer Mentees und entwirft realistische Strukturen für Lebensbereiche, die Teilnehmer:innen frei wählen können. Denn ähnlich wie bereits Jean-Jacques Rousseau mit dem Satz: “Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will“, weiß auch Michelle, dass Ziele am besten erreicht werden, wenn wir uns nicht in unserer Autorität eingeschränkt fühlen.

Ein kurzer Blick in die Zukunft

In der Zukunft werden wir noch mehr von Michelle hören dürfen, denn die Gründerin von Lifechange arbeitet an einem Selbsthilfebuch sowie einem kostenlosen Coaching Portal für Jugendliche. Hier sollen Themen angesprochen werden, die der Coachin aufgrund ihrer Erfahrungen im jungen Alter besonders am Herzen liegen, wie der Umgang mit Kummer und Schmerz sowie die Bedeutung von Gedanken für das eigene Weltbild und Wohlbefinden. Wichtig sei ihr, Jugendliche vor Erfahrungen mit Drogen und Gewalt zu schützen. 

Neugierige Expert:innen finden bereits jetzt alltägliche Tipps im Umgang mit Gefühlen, zur Implementierung von Wertschätzung, sowie einzigartige Learnings aus Coaching-Sessions auf dem TikTok Kanal der Mentaltrainerin. In einem ihrer Videos rät sie uns, bei Begegnungen mit fremdem Leid und Schmerz, Mitgefühl zu trainieren, statt in Mitleid zu verfallen. Während wir durch Mitleid die Lage nachfühlen und versuchen, etwas Last zu tragen, hält Mitgefühl den Kopf frei, um aktiv nach Lösungen zu suchen und neue Perspektiven einzunehmen. 

Webseite: https://www.schneider-lifechange.de/

Die Folgen von Stress für unsere Gesundheit: 

Gabor Maté, When the body says no, the cost of hidden stress

Der Stellenwert von Erholung für high-performance

Brendon Burchard, High Performance Habits 

Mitgefühl statt Mitleid: 

Paul Bloom, Against Empathy 

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